Clarenbachplatz 1, Köln
Clarenbachplatz - Platz Nummer 1 in Köln-Braunsfeld
Über eine Länge von rd. 160 m überbauten wir dort gemeinsam mit unserem Projektpartner Friedrich Wassermann die aktive Gleisanlage teilweise in geschlossener, teilweise in offener Bauweise mit Wohn- und Geschäftsräumen. Ein solches Projekt ist bislang einmalig in Europa. Die städtebauliche Idee des Projektes wurde im Rahmen einer Bürgerwerkstatt von md3+ Architekten, Matthias Dittmann entwickelt, die auch die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt hatten. Es entstanden drei Baukörper mit 540 Quadratmetern gewerblicher Nutzfläche (Gastronomie, Büro und ggf. Einzelhandel) sowie 67 Eigentumswohnungen am Clarenbachplatz.
Bei einem solchen Projekt sind Schutz und Sicherheit der künftigen Nutzer oberstes Gebot. Deshalb wurde im Rahmen des Bebauungsplan- und Genehmigungsverfahrens eine nachweislich funktionierende, technisch höchst anspruchsvolle und innovative Lösung entwickelt, die umfassende Schutzmaßnahmen für die Nutzer des Gebäudeensembles und der Anwohner vorsieht.
Gebäudestatik: Eine Zerschellschicht fängt erste potentielle Anpralllasten ab. Zusätzlich wurden als Anprallschutz bis zu 1 Meter starke massive Betonwände als Poller an den Wandenden der Neubauten integriert.
Brandschutz: Gleisanlage und Gebäude erhielten durchgehend eine bauliche Trennung. Die Gleisanlage wurde durch feuerbeständige Trennwände und -decken ummantelt, die Temperaturen von bis zu 1200 C° standhalten. Damit ein möglicher Brand auf der Gleisanlage nicht auf das Gebäude übertreten kann, wurden in einer Tiefe von 5 m vor den aufsteigenden Fassaden seitlich geschlossene Dachdecken über dem Gleisgrundstück angebracht. Das feuerbeständige Tragwerk des Gebäudes verhindert zudem eine Brandübertragung. Das Konzept wurde an verschiedenen Bauteilen simuliert und weist ein sehr hohes Sicherheitsniveau auf.
Vibrationsschutz: Damit die Anwohner und Bewohner vor Vibrationen geschützt werden, wurde der Schotteroberbau gegen eine erschütterungsarme feste Fahrbahn ausgetauscht. Um Schwingungen zu entkoppeln, wurden die Gleise u.a. in ein neues Schienenbett mit Gummipuffern gelegt.
Schallschutz: Die seitlichen Wand- und Deckflächen im überbauten Bereich erhielten schallabsorbierende Dämmung. Ebenso wurde eine absorbierende Lärmschutzwand in Höhe von 1,20 m parallel zum Gleis im Bereich der westlichen Öffnungen errichtet. Ein Lärmschutzgutachten belegt, dass dadurch nicht nur die neuen Bewohner ihre Ruhe haben, sondern sich die Situation auch für die umliegenden Anwohner verbessert.